Samstag, 4. Juli 2015

10 Gründe, warum Brünettsein geiler ist – und 11 Gründe warum Blondinen und Rothaarige sich durchaus nicht verstecken müssen.

Jüngst stieß ich beim Stöbern im Internet auf folgenden, für den jetzigen Zeitgeist sehr charakteristischen Artikel:
 

Ich werde diese zehn Wunschgedanken mancher Brünetten etwas näher unter die Lupe nehmen und schauen, ob etwas dran ist und wenn ja, wieviel.

1. Stimmt wahrscheinlich. Ehrgeiz ist immer eine Folge von Ressentiments. Man will andere übertreffen und „etwas darstellen“, weil man kein Selbstvertrauen hat und sich unterlegen fühlt. Der innerlich harmonische, mit sich zufriedene Mensch ist nicht krampfhaft betont ehrgeizig. Da Dunkelhaarige im Durchschnitt sicherlich etwas weniger harmonisch und mit sich und der Welt im Reinen sind als Blonde, sind sie logischerweise auch ehrgeiziger.

2. Ist der Wahrheit genau entgegengesetzt. Schminke wurde von Südvölkern wie den alten Ägyptern erfunden. In der germanischen Welt hat man bis ins Mittelalter hinein keine oder so gut wie keine Schminke benutzt, da man die zarte natürliche Schönheit der blonden oder rothaarigen Frau damit nur entstellt hätte. Im Süden aber haben sich die dunklen Frauen schon immer das Gesicht vollgetuscht um nur allzu gerne als etwas zu scheinen, was sie meist nicht sind.

3. Das ist ein Bild, das sich etabliert hat und dessen wahrer Kern vielleicht nur darin besteht, daß die Dunkelhaarigen weniger gutmütig-naiv sind und realistischer über die Welt und ihre Menschen denken als die mehr idealistischen Blonden.
Die rein formale Intelligenz, wie sie durch IQ-Tests gemessen wird, ist bei Blonden allerdings im Mittel durchaus etwas höher als bei Dunkelhaarigen. Der IQ-Forscher Nathaniel Hirsch hat bei IQ-Messungen in Bezug auf die Haarfarbe einen durchschnittlichen Vorteil der Blonden von nicht weniger als 8 IQ-Punkten ermittelt. Dazu paßt auch die Tatsache, daß Länder wie Finnland, die Niederlande oder Australien bei den PISA-Studien deutlich besser abschneiden als z. B. Italien, Argentinien, Griechenland usw. Nationale IQ-Erhebungen sehen dementsprechend stets auch die nordwesteuropäischen Länder vorne, während Südosteuropa oft 10 Punkte im Durchschnitt dahinter liegt.

4. Das ist Geschmackssacke. Aishwarya Rai trägt aber sicherlich auch rezessive „blonde“ Gene in sich, daher ihr heller Teint, ihre blauen Augen und ihre braune Haarfarbe, die sich doch stark unterscheidet von den 95% der heutigen Inder, die blauschwarze Haare, bräunliche Haut und schwarze Augen haben.

5. Wenn mit der Wendung „echte Männer“ die Maskulinität der Männer gemeint ist, dann ist diese Behauptung der Wahrheit wiederum genau entgegengesetzt. Dem Gesetz der sexuellen Attraktion nach bevorzugen sehr männliche Männer stark weibliche Frauen, während weniger männliche Männer ihrerseits stärker vermännlichte Frauen präferieren.
Da Blond bei Frauen aber nicht nur DAS Symbol für Feminität schlechthin ist, sondern diverse endokrinologische Studien auch bestätigt haben, daß blonde Frauen im Schnitt höhere Mengen an Estrogenen, also weiblichen Sexualhormonen, synthetisieren, so ist klar, daß stark männliche Männer sich im Schnitt relativ eher zu blonden Frauen hingezogen fühlen, während Männer mit stärkeren femininen Anteilen die als „stark“, „klug“ oder „ehrgeizig“ geltende Frau suchen und als diese gilt heute ja eher die Brünette.
Die beiden Männer, die hier abgebildet sind, Zac Efron und Robert Pattinson, haben verhältnismäßig stark effeminierte Gesichtszüge. Noch nicht so stark effiminiert zwar, daß man sie für Homosexuelle halten könnte, aber doch immerhin so stark, daß sie kaum als Beispiele für „echte Männer“ gelten können. Ihre Testosteronwerte dürften nur mäßig hoch sein. Man vergleiche die Gesichtszüge der beiden mit der stark maskulinen, testosterongeformten Physiognomie eines Michael Schumacher und man versteht, was ich hier meine. Schumacher übrigens hat Zeit seines Lebens immer blonde Frauen bevorzugt ...
Der Satz „Jungs stehen auf blond, Männer auf brünett“ könnte ein Fünkchen Wahrheit vielleicht darin enthalten, als daß junge, lebenskräftige, sportliche und dynamische Männer häufig auch entsprechend junge, sportlich und gesund aussehende Frauen bevorzugen und als solche gelten zu Recht eben gerade die Blondinen. Der etwas reifere, gesetztere Mann, dessen jugendliches Feuer etwas abgekühlt ist und dem vielleicht auch schon die ersten Haare ausfallen, fängt dann zuweilen an, auch die zuvor weniger beachteten Brünetten oder Dunkelblonden wertzuschätzen. Allerdings ist diese Annahme eine reine Vermutung, ich habe keinerlei statistische oder sonstwie empirische Belege dafür.

6. Mag sein, allerdings ist es wenig schmeichelhaft für eine Frau, wenn man ihr sagt, daß per se häßliche Farben wie Senfgelb ihr stehen würden. Das Edle ist allgemein nicht nur selbst wählerischer, sondern paßt auch seinerseits nicht überall herein. Wenn die Brünetten die „Allesträgerinnen“ unter den Modebewußten sind wie das gemeine Hausschwein der Allesfresser unter den Tieren, so sagt dies eigentlich nur aus, daß die Brünetten eben weniger edel sind und mehr den massenhaft vorhandenen Durchschnittstypus verkörpern, von dem die deutlich selteneren Blondinen oder gar Rothaarigen durchaus abstechen. –

7. Brünetten haben nicht im allgemeinen einen „Latina-Faktor“. Einen solchen haben eben nur Südländerinnen bzw. „Latinas“, aber sicherlich nicht die hellhäutigen, tendenziell blauäugigen nord- und mitteleuropäischen Normalbrünetten. Einzelne mögen auch bei uns Latina-Merkmale wie die untersetzte, kurzbeinige Konstitution, die großen, schwabbligen Hängebrüste, den stark fetthaltigen Hintern mit den hin- und herschwingenen Pobacken, über dem ein Hohlkreuz oder Flachrücken den Eindruck eines „entenartigen“ Erscheinungsbildes vermittelt, haben, aber die meisten ähneln konstitutionell stärker natürlich den hiesigen Blondinen und Rothaarigen, von denen sie sich genetisch ja durchschnittlich nur durch die Gene für die dunklere Haarfarbe unterscheiden. Außerdem gibt es vereinzelt durchaus auch Blondinen oder Rothaarige auch die Latina-Konstitution.
Die auf dem Foto abgebildeten Models, Adriana Lima und Alessandra Ambrosio, haben keineswegs die Latina-Konstitution, sondern liegen (vor allem die letztere) im vollschlanken, langbeinigen und hochaufgeschossenen Konstitutionstypus – wie dies ja bei allen Laufstegmodels der Fall ist. Dieser Konstitutionstypus ist aber eher nordeuropäisch bzw. entspricht nur dem nordeuropäischen Schönheitsideal, was dem Latina-Ideal nicht nur unähnlich, sondern in den wesentlichen Punkten sogar entgegengesetzt ist. Daß große, schlanke, langbeinige Models zu den wichtigsten Schönheitsidealen der Gegenwart zählen (im Mittelalter war es übrigens ähnlich, während in der Renaissance- und Barockzeit dann üppigere, rundlichere Frauen ihre Chance bekamen), ist eben eine Auswirkung der kulturellen nordeuropäisch-nordamerikanischen Vorherrschaft über den Planeten, welche erreicht, daß der hochschlanke Körperbautypus der „germanischen und keltischen Engel und Elfen“ auch in südlichere Kulturkreise hineinwirkt, wo der Großteil der Bevölkerung nicht nur wesentlich dunkler pigmentiert ist, sondern eben auch einen anderen – also den latinahaften – Konstitutionstypus hat.

8. Die meisten Bondgirls seit Roger Moores Zeiten sind in der Tat Brünetten. Ich muß allerdings darauf hinweisen, daß der ursprüngliche James Bond, der bei Fans meist als der beste aller Bonds gilt, Sean Connery, durchaus Blondinen bevorzugt hat ...

9. Das stimmt mehr oder weniger, doch es ist zugleich irreführend, weil es indirekt impliziert, daß Blondinen und Rothaarige keinen facettenreichen Sexappeal haben würden, was unsinnig ist angesichts der Typenvielfalt auch in den blonden und rothaarigen Welten der Engel, Elfen und Feen, der leidenschaftlichen und „sexhungrigen“ femme fatales, der kerngesund-fitten Sportlerinnen, der unnahbaren, kühl-distanzierten Aristokratinnen usw. Das wären nur vier mögliche Stil-, bzw. Typusrichtungen, die bei blonden oder rothaarigen Frauen häufig sind. –

10. Hierzu gilt Ähnliches zu sagen wie zum vorangegangenen Punkt. Auch blonde Prinzessinnen waren zu allen Zeiten stilbildend für das Volk und sind es auch heute noch. Ob Lady Diana, Charlène von Monaco, Theodora von Griechenland oder Mette-Marit von Norwegen – sie alle sind blond, berühmt und vom Volke geliebt wie die meisten Prinzessinnen der episch-heroischen Zeit unserer Kultur, des Mittelalters.
Und Rothaarige? Nun, keine Geringere als Richard Wagners Isolde, die sich als Inbegriff der unsterblich geliebten Frau in die Kulturgeschichte eingeschrieben hat, stellt man sich in der Regel rothaarig oder rotblond vor!

11. Gibt es zwar im Originalartikel nicht, aber bei mir. Ich möchte zusammenfassend sagen, daß es etwas ungerecht ist, wenn man nur einen Frauentypus über alle Töne lobt und als überlegen darstellt. Das wird leicht als arrogant und ungerecht empfunden und ist es möglicherweise auch. Tatsächlich hat jeder Frauentypus seine lichten und dunklen Seiten und bestimmte Dinge, die im Originalartikel angeblich nur als Vorzüge der Dunkelhaarigen dargestellt werden (z. B. die Punkte 9 & 10), treffen ohne die geringste Einschränkung auch auf Blonde und Rothaarige zu.
Mein Artikel ist hier nicht dazu gedacht, jetzt einfach den Spieß umzudrehen und die Blonden und Rothaarigen als edler darzustellen. Doch ich war gezwungen, mich hier hart und eindeutig zu äußern, um der einseitigen Verherrlichung der dunkelhaarigen Frau, die der Originalartikel liefert, etwas sozusagen "gleichstarkes" entgegenzusetzen, so daß die Synthese am Ende genau in der Mitte steht und Gerechtigkeit für alle, Dunkelhaarige, Blonde und Rothaarige, hergestellt ist.

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